
markus spring photography
Schade, wie das Haus durch die Leitungen ‚verschandelt‘ wird.
Hans, da es in Zimbabwe keinen Frost gibt, sind Außen-Abflussleitungen ganz normal. Und weil das Land so bitterarm ist (bis auf die korrupte Oberschicht) sind unsere ästhetischen Überlegungen dort einfach drittrangig.
Aussenabflüsse kenne ich noch aus meiner Jugend; hatten wir damals auf dem Land, obwohl wir auch Frost hatten.
Interessante Frage: gibt es mit denselben Mitteln eine Möglichkeit, auch eine ästhetisch ansprechendere Lösung zu erzielen? Oder auch anders: Verhindert Armut ästhetisch ansprechende Lösungen?
Verhindert Armut ästhetisch ansprechende Lösungen? Die Frage ist sicher nicht pauschal zu beantworten, Hans, aber einige Aspekte können vielleicht den Weg zu einer Antwort weisen:
Ein immer wieder gehörter Satz in Zimbabwe ist „Let’s make a plan“ – das bedeutet, dass ein Problem erst dann angegangen wird, wenn es unmittelbar ist. Alles andere wird in den unsicheren Zeiten als Luxus angesehen. Ästhetik hat sicher einen unmittelbaren Wert – sichtbar auch an durchaus modisch gekleideten Menschen – wird aber eher in momentan sichtbar zu machenden Dingen realisiert (Mode) als in langfristigen, denn wie lang die Freude machen ist in solchen Schwebezuständen nicht abzusehen.
Die von Dir angeführten Zustände sind wesentlich für die Beantwortung der Frage, Markus. Was mich irritierte, ist die Diskrepanz (aus meiner Sicht) zwischen dem doch ansprechend ausgeführten Bauwerk (bewertet anhand Deines Fotos) und der wirklich quick and dirty ausgeführten Installationsarbeit.
Beantworten wir meine Frage mit Brecht: „Erst kommt das Fressen und dann die Moral.“ – oder die „Ästhetik“.
Schöne Adventszeit und viele Grüße, HF
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